Der Friedhof steht allen Konfessionen offen und ist unabhängig von der reformierten Kirche. Er ist ein Ort der Ruhe und der Stille – Geborgen unter ausladenden alten Bäumen aber auch offen für den Blick auf die ewig dahinfliessende Aare und den Fluss des Lebens.
«Weithin sichtbar auf dem Vorsprung des Brugger Berges stand seit Jahrhunderten und steht heute noch die Kirche, wo die Bauern der umliegenden Dörfer Lauffohr, Stilli, Villigen, Rüfenach und Remigen getauft, getraut und zu Grabe getragen wurden; denn wegen seiner beherrschenden Lage war Rein seit erdenklichen Zeiten der religiöse Mittelpunkt des Landes. Zwar ist es nicht mehr das alte, bescheidene gotische Kirchlein, sondern ein neuer, anspruchsvollerer Bau, dem jenes im Jahre 1863 weichen musste. Und neben der Kirche, hart am steil abfallenden Hang, steht das Pfarrhaus. Noch unter der Berner Herrschaft in den 90-er Jahren des 18. Jahrhunderts erbaut, zählt es zu den stattlichsten und schönst gelegenen im Kanton Aargau. Ein mächtiger Kastanienbaum überschattet den terrassenartigen Platz vor dem Hause, von dem der Blick frei hinausschweift. Zu Füssen rauscht die Aare und wälzt ihre Wellen dem Rheine zu, vorbei an den grauen Mauerresten der Ruine Freudenau. Dahinter steigt der Hang der Ifluh mit seinen mächtigen Kalkfelsbändern an. Links dehnt sich freies Feld, abgegrenzt vom Geissberg, von dessen kegelförmigen Ende einst die Burg Besserstein drohte. Nach Norden hin aber, über das Aaretal hinaus, schliessen die fernen Hügel des Schwarzwaldes die Aussicht ab, oft scharf umrissen, manchmal in bläulichem Duft verschwimmend. An einen weiten Blick in doppeltem Sinn gewöhnt sich, wer da oben seine Kindheit verlebt. Eng ist die nächste Umgebung, aber das Auge wandert hinaus; die Ferne lockt und weckt Sehnsucht nach der grossen, geheimnisvollen Welt.»
Dieser Text stammt von Pfarrerssohn Erwin Haller (Paul Haller 1882 – 1920), aus «Rein und Rüfenach – Die Geschichte zweier Gemeinden und ihrer unfreiwilligen Vereinigung», Seite 77, Autor Max Baumann.
Noch 200 Jahre später beschreiben Sie trefflich das Empfinden und die Aussicht von diesem besonderen Platz in unserer Gemeinde. Die erste urkundliche Erwähnung des Hofs Rein datiert laut ebendiesem Buch aus dem Jahr 1175. In einer «Baubeilage Kirche Rein» des Generalanzeiger mit leider unbekanntem Datum wird dieser sogar bereits um 727 n. Ch. Dem Kloster Murbach zugeschrieben und die Errichtung der ersten Kirche auf das Jahr 750 datiert. (Bild aus Zeitung verlinken)
In späteren Jahren sind wechselnde Besitzverhältnisse des Hofes und der Pfarrei von klösterlichen, adligen und bernischen Herren und Städten verbrieft. Einst katholischen Ursprungs wurde die Pfarrei 1528 reformiert. Jahrhundertelang einhergehend mit den kirchlichen Belangen bestand natürlich auch der Totenacker um die kirchlichen Mauern. Seine heutige Ausdehnung nordwestlich der reformierten Kirche gelegen, besteht erst seit 1865.
Seit 19??? Steht der Friedhof unter der Verwaltung der 5 politischen Gemeinden Lauffohr, Remigen, Rüfenach, Stilli und Villigen. Diese sind – seit der Fusion von Lauffohr mit Brugg und Stilli mit Villigen jeweils durch Vertreter oder Vertreterinnen der 4 Gemeinderäte bzw. der Stadt Brugg, verantwortlich für den Betrieb, den Unterhalt und die Führung, organisiert in der Friedhofskommission. Der einleitende Text erklärt somit auch das Zustandekommen der politischen Verwaltung dieser Gemeinden aus der früheren Kirchgemeinde.
Geschichte der Kirche Rein im Generalanzeiger aus dem Jahr ......
Friedhof Rein-Rüfenach
Kirchweg
5235 Rüfenach